Isabel & Christian Dietz


Barbastella leucomelas (Cretzschmar, 1826) – Sinai-Mopsfledermaus

Das Foto dieser Fledermaus stammt aus dem Sinai-Gebirge in Ägypten. Bis vor Kurzem waren nur ein paar wenige Museumsbelege bekannt, darunter die Tiere der Typusserie aus der Gegend des Katharinenklosters (El Milga) im Sinai. Im Jahr 2005 gelang es zum ersten Mal nach 182 Jahren wieder Tiere dieser Art auf dem Sinai zu fangen. Anhand der neuen Gewebeproben lies sich ein langer Wissenschaftsstreit beenden: Die Tiere der Sinai-Halbinsel stellen tatsächlich eine eigene Art dar. Im Gegensatz zu ihrer Verwandten, Barbastella barbastellus, ist die Sinai-Art an das Leben in trockener Felswüste angepasst. Vermutlich ist sie hier aber sehr selten, seit der Wiederentdeckung im Jahr 2005 laufen nun Planungen für Schutzmaßnahmen in Ägypten an. Alle derzeit bekannten Vorkommen liegen im neuen Großschutzgebiet Sinai-Halbinsel, das von der ägyptischen Regierung ausgewiesen wurde.

Nach wie vor ist unklar, wie die Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen asiatischen Barbastella-Formen im Detail aussehen. Eine Schlüsselrolle zum Verständnis dazu spielen die Tiere im Kaukasus.


Siehe auch: Projektbericht Sinai 2005 und Molecular identification.

Barbastella leucomelas (c) C. Dietz Das Ohr der Sinai-Mopsfledermaus (links) gleicht dem der Europäischen Mopsfledermaus weitgehend, allerdings ist der Hautlappen am äußeren Rand des Ohres sehr klein, bei vielen Tieren der nah verwandten Barbastella barbastellus in Europa ist dieser Hautlappen sehr viel deutlicher ausgeprägt.



Die Echoortungslaute der Sinai-Mopsfledermaus (rechts) sind in ihrer Struktur und dem Frequenzverlauf denen der Europäischen Mopsfledermaus sehr ähnlich, obwohl ein gänzlich anderes Habitat zur Jagd aufgesucht wird.
Barbastella leucomelas sound recording

Habitat Barbastella leucomelas
Jagdhabitat der Sinai-Mopsfledermaus im Wadi Arbein bei El Milga (St. Katharina).     

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