Isabel & Christian Dietz

Bilder Bulgarien

Diese Bilder sind vor allem in den Jahren 2001-2004 entstanden, in denen wir in Bulgarien gelebt haben. Weitere Bilder stammen aus früheren Reisen von 1997-2000 und aus der jüngsten Vergangenheit. Die meiste Zeit haben wir im Norden des Landes, dem Donautiefland und den Vorbergen des Balkans (Stara Planina) verbracht, das Zentrum war dabei "unser" Dorf Muselievo im Osamtal nordöstlich von Pleven.
Die Bilder zeigen den Spagat von Menschen in einem Land zwischen dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der nachkommunistischen Zeit und den ersten zaghaften Anzeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs mit dem bevorstehenden Beitritt zur EU. Dabei kommen die ersten Erfolge einer neuen Wirtschaftspolitik nur bei wenigen Menschen an, das Leben auf dem Land ist geprägt von einer bis zu 80%igen Arbeitslosenquote, starker Abwanderung junger Menschen ins Ausland und einem Leben am Existenzminimum. Bei Renten von meist nur 50 Euro im Monat und stetig steigenden Lebenshaltungskosten (im Jahr 2004 betrugen die Strom-, Heiz- und Telefonanschlussgebüren ca. 60 Euro pro Monat) sind vor allem die alten Menschen von Armut betroffen. Neben den mit der postkommunistischen Ära und der EU-Osterweiterung verbundenen Schattenseiten des Lebens (Arbeitslosigkeit, Alkoholismus) im ländlichen Bulgarien sollen die Bilder aber auch zeigen, wie eine traditionelle Landwirtschaft Lebensräume schafft und erhält, und wie das Leben in der Dorfgemeinschaft einen Zusammenhalt und eine Lebensqualität schafft, die im totalen Gegensatz zu einer von Stress, Zeitmangel und Hektik geprägten Wirtschafts- und Dienstleistungskultur steht.

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Impressionen aus Bulgarien:

Pflügen © C.Dietz

Pflügen mit dem Pferd.

Werftarbeiter in Varna.

Wewrftarbeiter © C.Dietz
Heuernte © C.Dietz

Heuernte.

Bilder wie diese kann man heute bei uns nicht mehr sehen, in Bulgarien sind sie aber (noch) Teil des Alltags. Warum dies so ist, beschreiben die folgenden Bilder und Texte...

alter Hof © C.Dietz
Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 lösten sich auch die einstigen Staatsbetriebe auf, hier die Ruinen eines gigantischen kolchosenartigen Betriebes.
Mit der Aufgabe der Staatsbetriebe entfielen hunderttausende Arbeitsplätze in der Landwirtschaft.
alter Hof © C.Dietz
Altindustrie © C.Dietz
Genauso schlossen viele der unrentablen Industriebetriebe wie dieses ehemalige Kombinat bei Levski für immer.
Trojan © C.Dietz
Die verbleibende Industrie bot ab 1990 nur für einen Bruchteil der früheren Beschäftigten Arbeitsplätze und das Fehlen von Umweltauflagen wurde nur zu oft von den neuen Besitzern ausgenutzt.
Die Einhaltung von Umweltstandards wurde in den 1990er Jahre bis weit nach dem Jahr 2000 sträflich vernachlässigt.
Turnu Magurele © C.Dietz
Pleven © C.Dietz
Neben der Umwelt blieben aber auch all jene auf der Strecke, die arbeitslos wurden oder deren Renten nicht mehr gezahlt wurden.
Gemüseverkauf © C.Dietz
Um ihre magere Rente aufzubessern verkaufen diese Rentner Gemüse in Sofia an einer Straßenbahnhaltestelle.
Für viele Rentner die einzige Überlebenschance: Verkauf ihrer Erzeugnisse in den Städten.

Gemüseverkauf © C.Dietz
Markt © C.Dietz
Nach 1989 entwickelten sich in Städten sehr schnell Schwarzmärkte, auf denen alles angeboten wurde, was irgendwie Geld brachte.
Markt © C.Dietz
Heute sind daraus richtige Märkte entstanden, wie hier der Gemüsemarkt in Pleven.
So haben viele Läden in den 1990er Jahren angefangen, klein und vollgestopft mit Waren.
Kleinstladen © C.Dietz
Privatwirtschaft © C.Dietz
Mittlerweile sind die kleinen Stände und Miniläden schon seltener zu sehen, zunehmend gibt es auch auf dem Land größere Geschäfte.
Nikopol © C.Dietz
Überbleibsel aus kommunistischer Zeit: Verwaltungsgebäude in Nikopol.
In einem erschreckend hohen Anteil der Bevölkerung herrschen immer noch Armut, besonders bei Sinti und Roma und den moslemischen Minderheiten.
Nikopol © C.Dietz
Plastikmüll © C.Dietz
Wenn es den Menschen schlecht geht, leidet auch die Umwelt. Auf dem Land gibt es bis heute keine geregelte Müllentsorgung.
Feldarbeit © C.Dietz
Auf dem Land haben die Menschen die Möglichkeit selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, hier beim Pflanzen von Melonen.
Subsistenz-Ackerbau zur Selbsversorgung ist auf dem Land weit verbreitet.
Feldarbeit © C.Dietz
Lauch © C.Dietz
Zwiebelkultur im Garten.
Ochsengespann © C.Dietz

Ochsengespann in den Rhodopen.
Ausgedienter Moskwitsch im Hühnerstall.

Hinter Gittern © C.Dietz
Ochenkarren © C.Dietz

Ochsengespann in den Rhodopen.
Eselkarren © C.Dietz

Esel sind günstige Zugtiere.
Manchmal auch Tragtiere.

Packesel © C.Dietz
Pferdekustche © C.Dietz

Und können großen Mengen transportieren.
Heuernte © C.Dietz

Heuernte im Donahügelland.
Selbst die Bandsäge wird vom Esel gezogen.

Bandsäge © C.Dietz
Schlachter © C.Dietz

Trauriges Ende - wenn der Abdecker kommt.
Pflügen © C.Dietz
Pflügen mit dem Pferd ist Schwerstarbeit und nur echte Könner schaffen das alleine.
Meist ist eine weitere Person zum Führen notwendig.

Pflügen © C.Dietz
Pflügen © C.Dietz

Großeinsatz!
Hühnerhof © C.Dietz

Der Hühnerhof im Garten.
Mutterhenne.

Hühner © C.Dietz
Hühner © C.Dietz

Die Henne gibt Geborgenheit.
Schweine © C.Dietz

Schweinehaltung.
Auch das schwächste Ferkel wird versorgt.

Ferkel © C.Dietz
Schweine im Strandja © C.Dietz

Halbwilde Schweine im Strandja-Gebirge.
Gänse © C.Dietz

Treffpunkt für Gänse: Pfütze auf der Dorfstraße.
Ziegen auf dem Weg durchs Dorf.

Ziegen © C.Dietz
Zicklein © C.Dietz

Wer ist wohl das größere Zicklein?
Backkunst © C.Dietz

Frisch gebacken auf den Tisch.
Familienfeier.

Familienfeier © C.Dietz
Blumenkinder © C.Dietz
Blumentag im Dorf, die Grundschüler ziehen von Haus zu Haus.
Zwetschgenernte © C.Dietz

Zwetschgenernte zur Schnapsproduktion.
Abends wird das Pferd von der Weide geholt.

Goscho © C.Dietz
Karren © C.Dietz

Im Herbst wird der Wintervorrat eingefahren.
Kiru © C.Dietz

Spritzen der Tomaten.
Maisernte.

Maisernte © C.Dietz
Maisernte © C.Dietz
Maisernte und Einlagern als Hühnerfutter für den Winter.
Paprika © C.Dietz

Paprika.

Luzerneernte.

Luzerneernte © C.Dietz
Zwiebelzoepfe © C.Dietz

Zwiebelzöpfe.
Bricketts © C.Dietz

Briketts für den Winter.
Bohren eines neuen Brunnens zur Bewässerung des Gartens.
Brunnen © C.Dietz
Feierabend © C.Dietz

Verdiente Pause am Abend.
Steppenbrand © C.Dietz

Ein Feuer außer Kontrolle bewegt sich in Richtung Dorf.

Brandbekämpfung mit Gegenfeuer.

Steppenbrand © C.Dietz
Dorfjugend © C.Dietz

Erfolgreiche Feuerlöscher.
Storch © C.Dietz

Storchenbrut im Dorf.


Schachspieler in Sofia.

Schspieler © C.Dietz
Friedhof © C.Dietz

Das Tor zum Friedhof.
altes Haus © C.Dietz
Der Bevölkerungsrückgang trifft besonders die ländlichen Gebiete.
Besonders in den von der türkischen Minderheit, den Pomaken, bewohnten östlichen Rhodopen ist die Abwanderung hoch.
Rhodopen Haus © C.Dietz
Häuser Rhodopen © C.Dietz
In den östlichen Rhodopen stehen in abgelegenen Dörfern fast alle Häuser leer, die ehemaligen Bewohner sind in die Städte oder in die Türkei abgewandert.
Momtschilgrad © C.Dietz
Städte wie Momtschilgrad sind das Ziel der aus den Dörfern abwandernden jungen Leute, da hier einfach mehr geboten ist.

In den Dörfern bleiben meist die alten Menschen zurück, die von dem kärglichen Ertrag kleiner Felder, der Milch von 2-3 Kühen und der Hilfe ihrer Verwandten leben.


Ribino Rinder © C.Dietz
Ribino Hohlweg © C.Dietz
Neben der Bevölkerung ist auch der Viehbestand stark rückläufig, mit dafür verwantwortlich sind auch die hohen Kosten für die Kennzeichnung entsprechend der EU-Vorschriften.
Rhodopnerind © C.Dietz
Schlechte Aussichten für lokale Viehrassen wie das Rhodopenrind, durch die sinkenden Viehbestände drohen sie zu verschwinden.

Die immer kleiner werdenden Ziegenherden können die Verbuschung nich aufhalten, die Landschaft verändert sich und offene Wiesenflächen wachsen zu.
Ziegenbeweidung © C.Dietz
Gänse © C.Dietz
In vielen Dörfern sieht man außer Gänsen und Hühner mit jedem Jahr weniger Nutztiere.
Holztransport © C.Dietz

Holztransport in den Rhodopen.

Kohlenmeiler.

Kohlemeiler © C.Dietz
Kohlemeiler © C.Dietz

Kohlenmeiler.
Unwetter © C.Dietz

Gewittersturm über dem Donautiefland.

Gesunkenes Frachtschiff in der Donau.

Schiff © C.Dietz
Weg © C.Dietz

Dorfidylle - wie lange noch?

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